Im Jahr 1877 eröffnete Mattias Bauer sein Wiener Café Friedrichstraße Ecke Unter den Linden und brachte somit etwas Wiener Flair in die Großstadt. Die Ecke war bekannt als das "Kaffee-Triangel". Zur Triangel gehörten das Café Victoria, das Café Kranzler und das Café Bauer. Man konnte von einem zum anderen schlendern und sogar im Freien Kaffee und Kuchen genießen. Das Café Kranzler, auch bekannt als "Rampe", war das erste Café, das draußen auf dem Bürgersteig Kaffee und Gebäck servierte. Das war neu und galt eigentlich als unfein. Es schickte sich nicht in der Öffentlichkeit, im Freien zu speisen und sich dabei von Passanten zusehen zu lassen. Doch die Zeit dafür war reif und die Plätze auf der "Rampe" heiß begehrt.
Doch zurück zum Café Bauer, das berühmt wurde durch die Versuchsanlage, das Café mit elektrischem Licht auszustatten. Diese Neuerung gab es im Jahr 1883 und die Berliner waren begeistert. Was für eine Revolution! Der Berliner konnte nun auch zu später Stunde die Tageszeitungen lesen, wovon es zeitweise um die 800 Stück täglich gab. Revolutionär war im Café Bauer auch die Einführung des Damenzimmers. Die feinen Damen hatten nun auch die Möglichkeit, ohne Begleitung ins Kaffee Haus zu gehen und ihre eleganten, hoch getürmten Hüte zur Schau tragen. Das Haus wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und später die Überreste abgetragen. Heute ist an dieser Stelle der Lindencorso zu sehen.
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