Von Knirpsen und Kondomen
Was hat eigentlich ein Kondom, ein Schlauchboot und die Bockwurst gemeinsam? Jetzt bitte nichts Obszönes denken! Die Antwort lautet: es sind alles Berliner Erfindungen.
Schon seit Jahrhunderten wird in Berlin fleißig erfunden. Die Patentanmeldungen häufen sich und die Tüftler scheinen in der Hauptstadt besonders oft vertreten zu sein. Spätestens seit der Industrialisierung im 19. Jhd. scheint Berlin ein Magnet für große Firmen und geniale Köpfe zu sein.
Neben kulinarischen Leckerbissen, wie den Berliner Pfannkuchen, die Currywurst und der Bockwurst, die vorerst als Rauchwurst zum Bockbier bekannt war, wurden hier auch kleine Dinge für den Alltag erfunden. So sind Pappteller, Ohropax, Teelichter, der Knirps-Regenschirm, die Thermoskanne - alles Berliner Kinder.
Natürlich war hier auch Konrad Zuse tätig, der den Computer entwickelte, Herr Litfaß mit der bekannten "Informationssäule", aber auch Herr Julius Fromm, den wohl die Längsnaht am Kondom dermaßen störte, dass er das Kondom ohne Naht erfand. Auch heute werden noch Kondome mit dem Markennamen "Fromm" produziert.
Die Liste der Erfindungen lässt sich noch eine Weile fortsetzen. So wird auch das Schlauchboot, der Herzkatheter und das erste Tonfernsehgerät Berliner Köpfen zugeschrieben. Doch die Liste möchte ich mit dem Filmvorführgerät (Bioscop) von Max Skladanowsky beenden. Er und sein Bruder Eugen zeigten im Jahr 1895 im Wintergarten Varieté, damals noch in der Friedrichstraße, die erste öffentliche Filmvorführung in Europa vor zahlendem Publikum.
Wer mehr über kleine und große Berliner Erfindungen erfahren möchte, kann das Buch "Genial – Erfindungen aus Berlin und Brandenburg" erwerben.
Eure Melanie Lucchesi